Ist das Flugzeugessen überstanden, kann der Urlaub losgehen. Die ewig gleichen weichen Brötchen, ein kleiner Alibi-Salat, Kaffee, der sowieso nicht schmeckt, Kartoffeln ohne Geschmack, zähe Soßen, zerkochte Nudeln – die Liste ist lang. Dazu ist vor dem Hungerstillen harte Arbeit angesagt mit dem Öffnen und Auswickeln von Speisen und Besteck.
Stets sitzt einem dabei die Angst im Nacken, versehentlich den Nebenmann mit Tomatensaft oder Kaffeesahne zu bespritzen. Das ist kein Genuss, das ist nur noch Stress.
Halt! So einfach lässt sich hier kein allgemeines Urteil abgeben. Ein Flugzeug ist kein Restaurant, und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Jeder Flugreisende hat schon sehen können, wie winzig Flugzeugküchen sind. Normale Kochkunst kann hier nicht zelebriert werden. Bereits am Boden in einer Großküche vorbereitete Mahlzeiten sowie Tiefkühlkost werden aus Kartons ausgepackt und aufgewärmt. Dabei sind Sonderwünsche zu berücksichtigen: Vegetarier, Moslems, Hindus, Allergiker und weitere Fluggäste mit speziellen Nahrungsansprüchen können ihre Spezialkost vorbestellen.
Je länger ein Flug, desto älter das Essen, vor allem auf einem Nonstop-Flug. Es kommt ein weiterer Aspekt ins Spiel: die rund 10.000 Meter Flughöhe verursachen physikalische Effekte, die das Essen beeinflussen. Deshalb sind die Brötchen nicht so knusprig, Kartoffeln fade, Salat schnell schlapp. Die nie gereichten Pommes Frites wären weich, ohnehin schon berüchtigter Kohl oder Linsensuppe in der Luft eine Katastrophe.
Mit diesem Insiderwissen werden Sie Ihr nächstes Flugzeugessen mit anderen Sinnen betrachten und erschmecken. Statt Nörgeln ist eher angebracht, jenen Fluggesellschaften Respekt zu zollen, die trotz solcher Widrigkeiten in der Lage sind, Gaumenfreuden auf die Klapptischchen zu bringen.
Was ist Ihnen im Flugzeug besonders auf den Magen geschlagen? Oder von welcher Mahlzeit waren Sie besonders positiv überrascht? Gibt es eine Fluglinie, die Sie mit ihrem kulinarischen Angebot überzeugt hat? Wir freuen uns über Ihre Erfahrungsberichte!